Mit dem diesjährigen Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 wächst das MVV-Gebiet: mit der größten Verbundraumerweiterung in der Geschichte des MVV treten die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen (südlicher Teil) und Rosenheim sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim bei. Was bedeutet das konkret? Die Öffentlichen zu nutzen wird sehr viel fahrgastfreundlicher durch einen gemeinsamen Tarif. Gab es bisher neben der MVV-Tarifzone M sechs weitere Zonen, kommen – ganz einfach gesagt – künftig die Tarifzonen 7 bis 11 hinzu. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Freising können nun mit einem MVV-Ticket beispielsweise im Sommer zum Tegernsee oder nach Bayrischzell zum Wintersport fahren.
Buslinie 687 verbindet Moosburg mit Buch am Erlbach
Darüber hinaus können sich unsere Landkreisbürger auf weitere Verbesserungen freuen: Eine davon ist die neue Linie 687. Sie verbindet von Montag bis Samstag im zweistündigen Wechsel Moosburg mit Buch am Erlbach (Landkreis Landshut) sowie Moosburg und Wang. Das Gewerbegebiet Moosburg-Degernpoint wird dabei von beiden Linienästen bedient, das bedeutet die doppelte Zahl an Fahrtmöglichkeiten. Der Zwei-Stunden-Takt auf dem Abschnitt von Thann über Buch und Aich nach Moosburg wird zudem montags bis freitags durch eine zusätzliche Fahrt am Morgen ergänzt.
Landrat Helmut Petz freut sich, dass mit der Linie 687 erstmals eine ÖPNV-Verbindung von Moosburg in die unmittelbare Nachbargemeinde im Landkreis Landshut geschaffen wird, und erhofft sich zugleich positive Effekte für einen möglichen künftigen Beitritt von Stadt und Landkreis Landshut zum MVV-Gebiet: „Der Ausbau des ÖPNV sollte auch vor Regierungsbezirksgrenzen keinen Halt machen, weil auch die Beförderungsbedürfnisse der Bevölkerung über die Landkreisgrenzen hinausreihen. Mit dem Landkreis Kelheim arbeiten wir im ÖPNV bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Ich gehe davon aus, dass die neue Linie 687 nun auch der Beginn einer sehr guten Zusammenarbeit mit dem Landkreis Landshut sein wird. Eine Verbundraumerweiterung zu unseren Landshuter Nachbarn würde mich riesig freuen. Die Menschen in beiden Landkreisen würden hiervon profitieren.“
Weitere Änderungen zum Fahrplanwechsel
Die Busse der Linie X660 sind seit Oktober 2021 als erste Expressbuslinie des Landkreises Freising auf der Strecke Freising, Weihenstephaner Berg über Freising (S), Mintraching und Dietersheim nach Garching Forschungszentrum (U) unterwegs. Die sogenannte „Wissenschaftslinie“ entwickelte sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte. Zum Jahresfahrplanwechsel in diesem Dezember wird das Fahrtenangebot der Linie von Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten weiter verdichtet und erstmals auch auf den Sonntag ausgeweitet. Damit trägt der Landkreis Freising der kontinuierlich wachsenden Nachfrage Rechnung.
Auf der Linie 635 wird die Linienführung im Bereich des Flughafens begradigt und beschleunigt; es wird künftig die neue zentrale Haltestelle „Terminalstraße Mitte“ geben. Dadurch kann das Fahrplanangebot massiv ausgebaut werden. Die Busse verkehren künftig im 10-Minuten-Takt. Die Fahrgäste profitieren von einem verdoppelten Fahrtenangebot zwischen Freising und dem Flughafen und zudem von noch besseren Anschlüssen z.B. zu den Regionalzügen bzw. Stadt- und Regionalbussen in Freising.
Erfolgreicher Verkehrsverbund
Im MVV-Gebiet lautet seit über 50 Jahren die erfolgreiche Devise: Ein Ticket für sämtliche Verkehrsmittel. Und es zeigt sich immer deutlicher: Je einfacher, günstiger und komfortabler die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, desto öfter steigen die Menschen in Busse und Bahnen ein. Und je mehr Menschen vom Auto „umsteigen“, desto mehr profitiert auch unser Klima.
Landrat Helmut Petz hält in diesem Zusammenhang eine verbindliche Zusage insbesondere des Bundes zur dauerhaften Finanzierung des Deutschland-Tickets für unverzichtbar: „Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 6. November 2023 ist die Finanzierung des Deutschland-Tickets nach aktuellen Berechnungen lediglich bis Mitte 2024 gesichert. Die Gültigkeit im MVV-Gebiet wäre danach bis Ende April limitiert. Wir MVV-Landkreise und unsere Bürgerinnen und Bürger benötigen von den Verantwortlichen in der Bundes- und Landespolitik verbindliche Antworten auf die Fragen: Wird es das Deutschland-Ticket auch darüber hinaus geben und zu welchem Preis?