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„Sicherheitslage im Landkreis Freising ist gut“: Polizei zieht bei Sicherheitsgespräch im Landratsamt Bilanz

„Die Sicherheitslage im Landkreis Freising ist gut.“ Dieses Fazit konnte Landrat Helmut Petz am Ende des Sicherheitsgesprächs ziehen, das am Dienstag, 20. Juni, im Landratsamt Freising stattfand. Neben dem Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord Günther Gietl und dessen Stellvertreterin Kerstin Schaller hatten sich die Leiter aller Polizeiinspektionen im Landkreis Freising und die für den Bereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung Verantwortlichen des Landratsamts im Kleinen Sitzungssaal eingefunden.

 

Insgesamt 6156 Straftaten hatte die Polizei im Jahr 2022 im Landkreis Freising verzeichnet. Das ist zwar ein Anstieg von 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, doch 2021 sei „aus Polizeisicht ein Ausnahmejahr“ gewesen, betonte Polizeipräsident Gietl. Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war es zu einem deutlichen Rückgang der registrierten Straftaten gekommen. „Diese Zahlen sind unter Berücksichtigung der pandemischen Auswirkungen zu beurteilen.“

 

Legt man die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner zugrunde, dann liegt der Landkreis Freising 2022 unter dem bayerischen Durchschnitt und unter dem Durchschnitt des Zuständigkeitsbereichs des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. „Erfreulich ist, dass die Kriminalitätsbelastung im Landkreis im Langzeitvergleich weiter rückläufig ist und auch im Jahr 2023 nach vorläufigen Auswertungen der ersten fünf Monate einen positiven Trend verspricht.“

 

34 Wohnungseinbrüche wurden 2022 im Landkreis verübt. Das sind im Vergleich 19 Fälle mehr als ein Jahr zuvor. „In der Hochphase von Corona gab es wenige Einbrüche, weil die Menschen öfter zuhause waren“, erklärte Gietl – Stichwort Homeoffice. In diesem Jahr ist bisher ein leichter Rückgang zu verzeichnen. „Das kann sich aber natürlich in der dunkleren Jahreszeit auch wieder ändern.“ Signifikant gestiegen sind die Fahrraddiebstähle. „Schwerpunkte sind hier vor allem die Bahnhöfe.“ Und weil es 2022 im Gegensatz zur Corona-Zeit wieder Volksfeste und andere Veranstaltungen gab, musste die Polizei auch öfter wegen Rohheitsdelikten (Körperverletzungen usw.) ausrücken.

 

Präventivkampagne gegen Messengerbetrug

„Sorge bereitet uns derzeit das Verbreiten von pornografischen Schriften“, betonte die Polizeipräsident Gietl. „Wir sprechen hier von Steigerungsraten im dreistelligen Prozentbereich.“ 153 Fälle registrierte die Polizei im Landkreis im vergangenen Jahr. 2020 waren es noch 57. Die Kriminalpolizei habe eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich speziell darum kümmert.

 

„Viel Arbeit machen uns außerdem die Trickbetrügereien“ ergänzte Gietl. Insgesamt 371 Anrufe von falschen Polizisten und 164 Schockanrufe wurden gezählt. Und dazu 161 Fälle von Messengerbetrug. Dabei gehen häufig Nachrichten auf Handys ein, in denen vermeintlich die eigenen Kinder oder Enkel um Geld bitten. Die Polizei leistet hier sehr viel präventive Aufklärungsarbeit, zuletzt auch mit der Kampagne „Lösch das“.

 

Weniger Verkehr auf den Straßen, weniger Unfälle: Corona hat auch die Statistik der Verkehrsunfälle beeinflusst. „Wir sehen im Vergleich zur Pandemie wieder einen Anstieg“, sagte Schaller. 5884 Unfälle verzeichnete die Polizei 2022, ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Jahren zuvor allerdings waren es stets über 6000 Fälle. „Die Lage hat sich normalisiert, aber nicht verschärft.“ Die Motorradunfälle sind im Vergleich zum Vorjahr auf gleichem Niveau geblieben, bei den Fahrrad- und Pedelecunfällen ist eine Steigerung festzustellen. Mit Sorge sieht die Polizeivizepräsidentin vor allem die schweren Verkehrsunfälle mit insgesamt fünf Getöteten. So wird die Polizei die Verkehrsüberwachung an Unfallschwerpunkten weiter forcieren, insbesondere hinsichtlich der Hauptunfallursachen wie beispielsweise überhöhte Geschwindigkeit.

 

Montagsdemos sorgen für viele Einsatzstunden

„Eine komplett neue Qualität“ hat laut Schaller im vergangenen Jahr das Thema Versammlung bekommen. „Die Montagsdemos im Zusammenhang mit dem Pandemiegeschehen haben uns massiv beschäftigt und so viele Einsatzstunden beschert, wie wir sie noch nie hatten.“ Die Polizei in Freising habe jeweils konsequent die Auflagen an die Veranstalter kommuniziert und Verstöße auch geahndet, betonte Matthias Schäfer, damals noch Leiter der Polizeiinspektion Freising und inzwischen stellvertretender Leiter der PI Ingolstadt. „Wir sind dankbar dafür, dass wir das bei uns im Landkreis so gut hinbekommen haben“, sagte Landrat Petz.

 

Der Landrat dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Sicherheitsgesprächs und drückte seinen Wunsch aus, dieses Format fortzusetzen. „Ich habe einiges erfahren und wir konnten auch unsere Anliegen vorbringen.“ Auch Polizeipräsident Gietl fand das Gespräch „äußerst gewinnbringend“. Im direkten Austausch könnten für bestimmte Herausforderungen und Aufgaben gemeinsam Lösungen erarbeitet werden.

 

 

Bildunterschrift:

Unser Bild zeigt (v.l.): Johannes Lang (stellvertretender Leiter PI Flughafen), Christian Bidinger (Leiter PI Moosburg), Michael Ertl (Leiter PI Neufahrn), Polizeivizepräsidentin Kerstin Schaller, Polizeipräsident Günther Gietl, Landrat Helmut Petz, Tobias Diepold (stellvertretender Amtsleiter Landratsamt), Ralf Schmidt (Interimsleiter PI Freising), Mithun Küffner (Leiter VPI Freising), Matthias Schäfer (ehemaliger Leiter PI Freising), Lars Tauber (Leiter Verkehrsbehörde Landratsamt), Jan Schuster (Sachgebietseiter Öffentliche Sicherheit) und Robert Winkler (Leiter Büro des Landrats).

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