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Gemeinschaftsaktion der Hilfsorganisationen mit dem Landratsamt: Turnhalle in Flüchtlingsunterkunft verwandelt

Eltern, die am frühen Mittwochabend mit ihren Kindern an der Turnhalle der Kastulus-Realschule Moosburg vorbeigekommen ist, konnten sich nicht über mangelnde Unterhaltung beschweren. Feuerwehrautos, THW-Transporter, Fahrzeuge von BRK und Johannitern waren dort zu bestaunen. Hintergrund war kein Notfalleinsatz, sondern eine Gemeinschaftsaktion. Innerhalb weniger Stunden wurde die Turnhalle in eine Flüchtlingsunterkunft verwandelt.

 

„Wir werden um Turnhallen nicht herum kommen“, hatte Tobias Diepold, Leiter der Koordinierungsgruppe Ukraine bereits am Montag gesagt. Intensiv prüft das Landratsamt alle Unterkünfte, die die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises bereits angeboten haben, um Geflüchtete aus der Ukraine unterzubringen. Wenn man die aktuellen Schätzungen der Flüchtlingszahlen zugrunde legt, dann werden diese aber möglicherweise nicht reichen. Wie schon in der Flüchtlingskrise 2015/16 entschloss man sich deshalb, die Moosburger Sporthalle vorsorglich vorzubereiten, um notfalls eine große Zahl von Menschen sofort aufnehmen zu können. „Die Halle soll nur als Zwischenunterkunft diesen. Dort sollen die Menschen möglichst nur so lange untergebracht werden, bis wir eine andere Unterkunft für sie haben“, so Diepold.

 

Also versammelten sich am Mittwoch ab 17 Uhr etwa 120 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Feuerwehren, des THW Freising, der Johanniter Allerhausen sowie des BRK-Kreisverbandes Freising. Tatkräftige Unterstützung leisteten auch die Hausmeister der Stadthalle Moosburg und der Realschule. Nachdem das Material erst einmal herangeschafft worden war, kümmerten sich die Feuerwehrler zunächst darum, rund 500 Quadratmeter Teppichboden zu verlegen – zum Schutz des Hallenbodens und zum Lärmschutz. „Das war in eineinhalb Stunden erledigt“, sagt Werner Wagensonner, Leiter der Sozialverwaltung am Landratsamt.

 

BRK und Johanniter lieferten inzwischen bereits 140 Feldbetten und stellten diese auf. Mithilfe von Trennwänden wurde die Halle in drei Abschnitte geteilt und einige Betten zu abgetrennten Bereichen zusammengefasst. Je nachdem, wie viele Personen einer Familie hier unterkommen, kann die Bettenzahl variiert werden. „Wir wollen hier Nischen schaffen, damit die Menschen wenigstens etwas Privatsphäre haben können“, erläutert Wagensonner. Für die Kinder wurde eine Spielecke eingerichtet.

 

Unterdessen errichteten die Kräfte des THW einen Bauzaun um die Halle herum und einige BRK-Helfer bauten ein Cateringzelt auf. Parallel dazu richteten die Verantwortlichen in der kleinen Turnhalle der benachbarten Stadthalle eine Erstaufnahmeeinrichtung ein. Dort sollen die Menschen, die mit Bussen zu uns kommen, zunächst ein warmes Dach über dem Kopf haben, registriert und auf Corona getestet werden, ehe sie auf Unterkünfte im Landkreis weiterverteilt werden.

 

Landrat Helmut Petz stattete den Helfern am Abend noch einen Besuch ab und zeigte sich begeistert von der Tatkraft der Ehrenamtlichen: „Hier wurde mal wieder völlig unkompliziert Hand in Hand gearbeitet. Vielen Dank!“ Und weil zum Arbeiten auch Stärkung gehört, sorgte das BRK dafür, dass genügend Brotzeit vorhanden ist.

 

 

Bildunterschrift:

Hand in Hand arbeiteten die Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen, um die Sporthalle in eine Notunterkunft für Flüchtlinge zu verwandeln. (Fotos: THW Freising)

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