Immer mehr Bürgerinnen und Bürger sind besorgt über die Auswirkungen von herkömmlichen Kunststofftüten auf die Umwelt und suchen nach Alternativen. Bioplastiktüten – aus Mais, Kartoffel oder Zucker – werden häufig als umweltfreundliche Option angeboten, da sie aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden.
Jedoch zeige die nähere Betrachtung, informiert die Kommunale Abfallwirtschaft des Landratsamts Freising, dass deren Auswirkungen nicht nur positiv zu bewerten sind:
- Die Produktion von Bioplastiktüten aus pflanzlichen Rohstoffen erfordert eine beträchtliche Menge an Energie, Wasser und landwirtschaftlichen Ressourcen, wie Flächenverbrauch, der für die Nahrungsmittelproduktion dann nicht mehr zur Verfügung steht, hohen Kunstdünger- und Spritzmitteleinsatz etc.
- Bioplastiktüten benötigen industrielle Kompostierungsbedingungen, um umweltfreundlich zersetzt zu werden. Diese Tüte wird jedoch niemals zu Humus. Auf dem heimischen Komposthaufen oder in der Umwelt kann die Zersetzung genauso wie bei herkömmlichem Kunststoff viele Jahre dauern.
- Die meisten Recyclinganlagen scheiden Bioplastiktüten als Fremdstoff aus. Im schlimmsten Fall werden die Tüten zusammen mit wertvollen organischen Abfällen aussortiert und verbrannt. Aufgrund ihrer kurzen Rotationszeiten werden diese Tüten selbst in großen Kompostieranlagen nicht vollständig abgebaut und zersetzen sich unzureichend. (Quelle: https://www.bmuv.de/faqs/plastiktueten-verbot )
Die Abfallberatung des Landkreises Freising rät daher:
Die beste Vorgehensweise ist es, Bioabfälle ohne Tüte zu sammeln. Stattdessen können Papiertüten (mit dem Blauen Engel) oder etwas Küchenpapier am Boden des Abfallbehälters verwendet werden. Im Abfall-ABC des Landkreises Freising auf Seite 8 finden sich hierzu weitere Informationen: