„Aus dem Schulalltag einfach nicht mehr wegzudenken“ – dieses positive Fazit ziehen alle, die mit der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) zusammenarbeiten. „Die Akzeptanz und Bandbreite der JaS-Angebote ist unglaublich groß – von niedrigschwelligen Angeboten über fest installierte Projekte bis hin zu ganz akuten Fällen von Krisenbewältigung. Ohne die JaS vermag eine Schule das nicht zu leisten“, freut sich Daniela Höhn, Leiterin des Sonderpädagogischen Förderzentrums.
Seit 25 Jahren gibt es dieses besondere Angebot der Jugendhilfe im Landkreis Freising. 1996 wurde bayernweit die erste JaS-Stelle an der Paul-Gerhardt-Schule geschaffen. Damit nahm der Landkreis eine Vorreiterrolle ein. Mittlerweile findet man JaS im Landkreis Freising an Grund- und Mittelschulen, dem Staatlichen Beruflichen Schulzentrum, dem Sonderpädagogischen Förderzentrum und ab 2022 auch an Realschulen und der Staatlichen Wirtschaftsschule. „Dank der Förderung durch das Staatsministerium, der Zuschüsse der jeweiligen Gemeinden und Städte sowie des Landkreises Freising ist es in den letzten 25 Jahren gelungen, ein flächendeckendes und zukunftsweisendes Angebot dauerhaft zu installieren“, berichtet Michael Scheumann, verantwortlicher Sachgebietsleiter im Amt für Jugend und Familie Freising.
Das vielfältige Aufgabenspektrum der Jugendsozialarbeit umfasst Beratungs- und Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche bei persönlichen und sozialen Problemen. JaS leistet aber auch erzieherische Beratung von Sorgeberechtigten und kann junge Erwachsene bei der Verselbstständigung und dem Eintritt in den Arbeitsmarkt unterstützen. JaS entlastet Schüler und Eltern bei vielfältigen Sorgen und Problemen. Die Jugendsozialarbeit bietet aber auch zahlreiche Präventionsangebote, unter anderem in den Bereichen Sozialkompetenz, Medien- und Sexualpädagogik.
Dabei haben sich die Schwerpunkte in den vergangenen 25 Jahren immer wieder verlagert. „Während um die Jahrtausendwende noch Gewaltprävention und Integration in den Arbeitsmarkt im Fokus standen, sind nunmehr Digitalisierung, Migration und Kinderschutz die vorherrschenden Themen“, weiß Scheumann. Auch psychiatrische Auffälligkeiten junger Menschen spielen im Arbeitsalltag der Fachkräfte eine immer wichtiger werdende Rolle. Für passgenaue Hilfen ist die Vernetzung mit unterschiedlichen Kooperationspartnern wie Beratungsstellen, Gesundheitsamt, Polizei oder Arbeitsagentur ein weiterer wichtiger Baustein.
Die Jugendsozialarbeit an Schulen in Freising bietet ein äußerst abwechslungsreiches Arbeitsfeld in einem großen Team. Über 30 JaS-Fachkräfte werden künftig für den Landkreis im Einsatz sein. „JaS zu sein ist dabei nicht nur ein besonderer Beruf, sondern vielmehr eine tolle Berufung und ein unglaublich vielseitiges Arbeitsfeld. Von ,A wie Ausbildung‘ bis ,Z wie Zuwanderung‘ sind alle Themen dabei“, schwärmt Detlef Rüsch, langjähriger Jugendsozialarbeiter an der Mittelschule in Moosburg.
Die 25-jährige Erfolgsgeschichte im Landkreis Freising soll auch in Zukunft fortgeführt werden, verspricht der verantwortliche Sachgebietsleiter.