Die folgenden Bilder zeigen Ihnen eine Übersicht über das Sammelsystem für Müll und Wertstoffe sowie über die einzelnen Verwertungswege.
Altkleider
Gebrauchte Kleidung, Schuhe und Federbetten werden in den Altkleidercontainern gesammelt. Altkleidercontainer stehen auf den Wertstoffhöfen und bei den Glas- Papiersammelstellen.
Die gesammelte Ware wird sortiert. Gut erhaltene Ware wird in Second-Hand-Läden, meist im Ausland, verkauft. Minderwertige Ware wird zu Putzlappen verarbeitet.
Die Federbetten werden zu Ballen gepresst und in Ungarn wiederaufbereitet.
Aussortierte Schuhe werden nach der Sortierung in Säcke verpackt und im Ausland weiterverwendet.
Batterien
Alle Arten von Haushaltsbatterien und Akkus können auf dem Wertstoffhof abgegeben werden.
Die Batterien werden von der Fa. GRS abgeholt und zu diversen Sortieranlagen geliefert. Sortiert wird nach quecksilberhaltigen und quecksilberfreien Produkten. Die quecksilberhaltigen Batterien werden in einer Sondermülldeponie abgelagert, die quecksilberfreien werden recycelt. Quecksilberhaltige Batterien werden in Deutschland nicht mehr hergestellt.
Biomüll
Der Biomüll aus Haus und Garten wird in der Biotonne unter Verwendung von Papiertüten gesammelt.
Die Papiertüten verringern die Verschmutzung der Biotonne. Sie sind kostenlos auf den Wertstoffhöfen erhältlich.
Leider sieht der Inhalt der Biotonnen manchmal so aus wie hier. Störend sind in erster Linie die Plastiktüten, die sich natürlich nicht zu Kompost verarbeiten lassen. Dies gilt auch für die angeblich "kompostierbaren Kunststofftüten".
Der angelieferte Biomüll ist mit Müll und vor allem mit Plastiktüten durchsetzt. Eine Verarbeitung in dieser Form ist nicht möglich.
Vor der weiteren Verarbeitung müssen Müll und Plastiktüten von Hand aussortiert werden.
Dieser kleine Müllberg wurde aus dem Biomüll von Hand heraussortiert.
In 2 riesigen Tanks von 36 m Länge und 8 m Durchmesser wird der Bioabfall an Mikroorganismen „verfüttert“ (55 °C, Luftabschluß, Dauer: ca. 2 Wochen).
Nach der Vergärung erfolgt noch eine ca. 1-wöchige Nachrotte mit Belüftung von unten.
Der Kompost ist nun fast fertig. Zum Schluß wird noch nachsortiert.
Vor allem Kronenkorken werden immer wieder in großen Mengen aus dem Kompost heraussortiert. Anscheinend ist der Anteil der Bevölkerung, der Kronenkorken unter "kompostierbare Stoffe" einstuft, größer als gemeinhin angenommen.
Der fertige Kompost wird zum Schluss auf Felder ausgebracht.
Deponie
Von diesen Wilden Müllkippen gab es in Deutschland ca. 50.000 Stück. Meistens wurden Kiesgruben oder Hohlwege in der Nähe der Gemeinde einfach mit Müll aufgefüllt. Die Umwelt wurde durch den Rauch und durch das Versickern von Schadstoffen entsprechend belastet.
Nach Ausbau der wertvollen Teile wurden diese Karosserien einfach über die Böschung geschoben.
Während nach dem Krieg die Bevölkerung ihren Müll noch selber entsorgte bzw. der Bürgermeister einer Gemeinde im Landkreis Freising den Müll mit Traktor und Wagen noch selbst einsammelte, gab es in den 70-er Jahren bereits die bekannten Müllfahrzeuge: Die Entsorgung des Mülls erfolgte allerdings noch (und zwar ganz legal!) auf "wilden" Müllkippen.
Da die im ganzen Landkreis verteilten wilden Müllkippen die Umwelt sehr belasteten, wurden sie durch eine zentrale Deponie in Untermarchenbach ersetzt. Diese Deponie wurde so abgedichtet, dass kein Sickerwasser mehr in den Untergrund laufen konnte. Das Bild zeigt den Bau des letzten Abschnittes dieser Deponie 1990.
Die Deponie wird nach und nach mit Hausmüll und hausmüllähnlichem Müll von Firmen aufgefüllt. Ein Müllfahrzeug wird gerade entleert. Der Müll wird anschließend von den beiden "Raupen", sogenannten Kompaktoren, verteilt und verdichtet.
Im Hintergrund sieht man den bereits verfüllten und rekultivierten Teil der Deponie. Vorne links ist die braune Lehmdichtung sichtbar. Diese Lehmdichtung verhindert das Durchsickern von Flüssigkeit in den Untergrund. Die gesamte anfallende Flüssigkeit (Sickerwasser) wird über den Turm (links im Bild) abgeleitet.
Links ist der bereits rekultivierte Teil der Deponie sichtbar, rechts der aktive Teil. Bei den beiden Türmen handelt es sich um Sickerwasserschächte. Sie werden benötigt, um die auf dem Boden der Deponie befindlichen Sickerwasserrohre reinigen und überprüfen zu können.
Die gelochten Sickerwasserrohre leiten die am Boden der Deponie sich ansammelnde Flüssigkeit zu den Sickerwasserschächten. Die Rohre wurden am Boden der Deponie verlegt und an den Seiten bis zum Rand hochgezogen. Von hier aus werden die Rohre gereinigt und mit einer Videokamera überwacht.
Mit dieser fahrbaren Kamera werden die Sickerwasserrohre am Boden der Deponie einmal jährlich untersucht. Dabei werden die Rohre auf Verschmutzungen und Funktionsfähigkeit überprüft.
Der Boden des Pumpenschachtes ist der tiefste Punkt der Deponie. Dort läuft das Sickerwasser zusammen und wird weggepumpt. Kontrollen der Pumpen können nur mit spezieller Ausrüstung, insbesondere Atemschutz, gemacht werden.
Angelieferter Müll wird mit Hilfe eines sogenannten Kompaktors zerkleinert und verdichtet. Der Kompaktor hat ein Gewicht von ca. 25 Tonnen. Die Räder sind aus Eisen und mit einem speziellen Profil versehen.
Im Müll bildet sich ständig Gas. Es hat eine Temperatur von ca. 50 °C und besteht zu ca. 50 % aus brennbarem Methan. Es wird seit 1990 über Gasbrunnen abgesaugt und verbrannt.
Das abgesaugte Gas besteht zu ca. 50 % aus brennbarem Methan. Es wird in einer "Fackel" bei etwas über 1000 °C verbrannt. Dadurch werden sowohl das Treibhausgas Methan als auch geruchsintensive Stoffe zerstört.
Das Bild zeigt die Deponie 1996.
1: Rekultivierter Bereich der Deponie;
2: aktiver Verfüllungsbereich (2001);
3: Gasstation;
4: Waage;
5: Zufahrtsstraße zur Deponie. Gesamtgröße: 3,7 ha; Gesamtvolumen 650.000 m³.
Abdichtung der Mülldeponie
Nachdem die Mülldeponie 2005 voll war, wurde sie mit einem „Deckel" versehen, damit kein Gas herauskommen und kein Wasser hineinkommen kann. Das Abdichtungssystem besteht aus mehreren Schichten:
1) Direkt über dem Müll befindet sich eine gasgängige Ausgleichsschicht. Sie bewirkt, dass das in der Mülldeponie sich bildende Gas abfließen kann.
2) Darüber wird ein Geotextil gelegt. Es verhindert, dass Lehm in die gasgängige Ausgleichsschicht gelangt.
3) Über dem Geotextil wird als Dichtung eine Tonschicht (0,5 m) aufgebracht.
4) Die Tonschicht wird durch eine Kunststoffdichtungsbahn (2,5 mm Dicke) abgeschlossen. Tonschicht und Kunststoffdichtungsbahn bilden das Dichtungssystem.
5) Auf die Kunststoffdichtungsbahn wird eine Drainagematte verlegt, damit das Regenwasser ablaufen kann.
Drainagematte
6) Über die Drainagematte kommt als letzte Schicht die Rekultivierungsschicht. In diese Schicht werden dann Büsche und Bäume eingepflanzt.
Mülldeponie November 2006
Die Mülldeponie ist nun vollständig abgedichtet. Auf der jetzt noch kahlen Fläche werden nun Büsche und Bäume angepflanzt.
Elektroschrott
Elektrische Geräte aller Art, z.B. Bohrmaschinen, Computer, Elektromotoren, Staubsauger (ohne Staubsaugerbeutel !), Kopierer (ohne Toner !!) etc. werden auf dem Wertstoffhof gesammelt.
Die Zerlegung von Bildschirmen ist etwas aufwändiger als beim sonstigen Elektroschrott. Bildschirme werden deshalb getrennt vom restlichen Elektroschrott erfasst.
Die Abgabe ist kostenlos. Die Bildschirme werden anschließend bei Fachfirmen geöffnet und der giftige Leuchtstaub wird abgesaugt.
Die giftige Leuchtschicht auf der Innenseite der Bildröhre wird "abgesaugt" und entsorgt.
Gartenabfälle
Viele Gemeinden sammeln auf dem Wertstoff Gartenabfälle. Die Erfassung von Gartenabfällen ist Angelegenheit der Gemeinden. Die Gartenabfälle werden zu Kompostierungsanlagen gebracht und verwertet.
Gelber Sack
In den Gelben Säcken werden Verkaufsverpackungen gesammelt. Details stehen auf jedem Gelben Sack. Die Gelben Säcke werden alle 4 Wochen bei Ihnen zuhause abgeholt.
Gelbe Säcke erhalten Sie kostenlos auf Ihrem Wertstoffhof.
Die Gelben Säcke werden zu einer Sortieranlage auf dem Gelände des Flughafens gefahren. Dort wird der Inhalt in verschiedene Rohstoffe sortiert und, soweit möglich, verwertet.
Glas
Glas wird nach Farben getrennt gesammelt. Andersfarbige Flaschen und Gläser, z.B. blaue Flaschen, kommen zum Grünglas.
Die Ladefläche des LKW's, mit dem die Entleerung durchgeführt wird, ist in der Mitte abgetrennt. Das Glas wird nach Weißglas und Grünglas getrennt. Braunglas wird separat abgefahren.
Vor dem Einschmelzen müssen Fehleinwürfe aus dem Glas aussortiert werden. Im Bild wird gerade Glas bei einer Sortieranlage angeliefert.
Die Reinheit der verschiedenen Farben wird vor dem Einschmelzen durch Sortierung erhöht. Vor allem Weißglas reagiert sehr empfindlich auf andersfarbige Einwürfe.
Haushaltsgroßgeräte
Holz
Holz wird in einem Container gesammelt und verwertet. Bei den beiden Stühlen handelt es sich um Fehleinwürfe. Stühle, die nicht aus reinem Holz sind, gehören in den Sperrmüllcontainer.
Kartonagen
Alle Kartonagen werden auf den Wertstoffhöfen in Containern gesammelt. Bitte keine Kartonagen in den Gelben Sack oder in die Papiercontainer werfen.
Kork
Korkprodukte werden in einer Tonne auf dem Wertstoffhof gesammelt.
Der Kork wird bei der Fa. Tremmel in Inchenhofen bei Aichach sortiert und granuliert. Das Granulat wird über Naturbauzentren als Dämm-Material im Hausbau wiederverwertet.
Kühlgeräte
Kühlschränke und Gefriertruhen enthalten umweltschädliche Stoffe im Kühlkreislauf (FCKW und Öl). Kühlgeräte können zu den Wertstoffhöfen gebracht werden.
Die Kühlgeräte kommen zu Fachfirmen, wie z.B. die Fa. Thyssen in Baar-Ebenhausen bei Ingolstadt. Das umweltschädliche Kühlmittel (FCKW) wird dort aus dem Kühlkreislauf abgesaugt und entsorgt.
Alte Gefriertruhen enthalten als Lichtschalter manchmal noch sogenannte Quecksilberschalter. Ein großer Quecksilbertropfen schließt darin die elektrischen Kontakte. Diese Schalter werden von Hand ausgebaut.
Leuchtstoffröhren
Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen enthalten Quecksilber. Sie werden auf den Wertstoffhöfen erfasst.
Die Enden der Leuchtstoffröhren werden bei der Verwertung mit einer Flamme "abgesprengt". Der quecksilberhaltige Leuchtstaub wird mit Pressluft ausgeblasen, gesammelt und entsorgt. Aus dem Glas werden neue Leuchtstoffröhren hergestellt.
Papier
Das in den Papiercontainern gesammelte Papier wird sortiert und dann bei der Herstellung von neuem Papier wieder eingesetzt.
Problemmüll
Die Erfassung von Problemabfall (Beizen, Lacke, Pestizide etc.) erfolgt dreimal jährlich in jeder Gemeinde mit einem Spezialcontainer.
Bei der Anlieferung untersuchen chemische Fachkräfte bei Unklarheiten den Inhalt der Gefäße.
Der brennbare Problemabfall wird in der Sonderabfall-Verbrennungsanlage der GSB - Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH in Baar-Ebenhausen verbrannt.
Schrott
Metalle sind wertvoll und lassen sich sehr gut recyceln. Fahrräder, Bleche, Töpfe, etc. werden in den Schrottcontainern auf den Wertstoffhöfen gesammelt.
In der Fa. Thyssen in Ebenhausen wird der Schrott in einer speziellen Mühle (Shredder) zerkleinert.
Von den größeren Metallstücken bleiben nur noch kleine Schrottteile übrig. Die Schrott-Stücke werden u.a. bei der Herstellung von Stahl eingesetzt.
Sperrmüll
Sperriger Müll, der nicht in die Mülltonne passt, wird in einem Container auf dem Wertstoffhof erfasst. Die Matratzen werden zur Abdeckung des Containers benutzt.