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Ausstellung „Klang meines Körpers“ am Dom-Gymnasium Freising

Die Vorbeugung von Essstörungen stand im Mittelpunkt der Ausstellung „Klang meines Körpers“, die im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden Programms zur Suchtprävention im Juli am Dom-Gymnasium Freising für die Schülerinnen und Schüler zu sehen war. Die auf einem ganzheitlichen musik- und kunsttherapeutischen Ansatz basierende Ausstellung hat Musiktherapeutin Stephanie Lahusen zusammen mit von Essstörungen betroffenen Mädchen und jungen Frauen entwickelt. Sie kann in Bayern von Schulen, Kliniken, Beratungsstellen und Einrichtungen der Jugendarbeit über das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) kostenlos ausgeliehen werden. Voraussetzung ist der Besuch einer eintägigen Einführungsveranstaltung.

 

Neben sachlichen Informationen stehen die Porträts der betroffenen Mädchen im Mittelpunkt, die mit Hilfe von Texten und Musik über ihre Krankheit, über Ängste, Nöte und Sehnsüchte berichten. 2012 wurde die Ausstellung um ein Jungenmodul erweitert. „Klang meines Körpers“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe, Jugendliche und junge Erwachsene.

 

Die federführende Lehrerin am Dom-Gymnasium, Franziska Elwischger, trifft mit dem Präventionsangebot zu Essstörungen den Nerv der Zeit: Essstörungen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und gehören heute zu den häufigsten Erkrankungen im Jugendalter. Der Anteil von jungen Frauen mit Essstörungen an der Gesamtbevölkerung liegt zwischen fünf und zehn Prozent, mit steigender Tendenz – und auch Jungen und junge Männer sind immer häufiger davon betroffen.

 

Franziska Elwischger schaffte es auf besondere Weise, die Inhalte den Schülerinnen und Schülern der 7. und 10. Klassen nahe zu bringen: Die speziell in Suchtprävention ausgebildeten „Power Peers“ – gleichaltrige Schülerinnen und Schüler aus den 8. bis 11. Jahrgangsstufen – führten mit einem Workshop durch die Ausstellung. Innerhalb von zwei Schulwochen durften immer drei bis sechs „Power Peers“ im Rahmen eines Vormittags einer Schulklasse die Inhalte der Ausstellung näherbringen. Dabei wurde zunächst jugendgerecht mit interaktiven Methoden an das Thema Essstörung herangeführt und im Rahmen von Diskussionen, Spielen, Gruppenübungen und gemeinsamen Brainstormings Entstehungshintergründe und Bedürfnisse von essgestörten jungen Menschen und Hilfemöglichkeiten erarbeitet. Mit Hilfe der Porträts, abspielbarer Musik und liebevoll gestalteten „Schatzkisten“ konnten die Inhalte kreativ und lebensweltnah vermittelt werden. Unterstützt wurden die „Power Peers“ von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamts Freising und der Suchtberatungsstelle Prop e.V.

 

Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Dom-Gymnasium, dem Gesundheitsamt und Prop e.V. konnte zudem eine einstündige Führung durch die Ausstellung für Jugendsozialarbeiterinnen an der Schule (JaS) und interessierte Lehrkräfte anderer Schulen organisiert werden. Die Lehrkraft Franziska Elwischger und die beiden Fachkräfte für Suchtprävention, Sabrina Dietrich (Gesundheitsamt) und Beatrice Smoktun (Prop e.V.), stellten 20 Jugendsozialarbeitern und Lehrkräften die Rahmenbedingungen für eine Ausleihe der Ausstellung sowie die Inhalte vor. Daraus ergibt sich die Hoffnung, dass das geweckte Interesse noch mehr Schulen dazu bringt, die Ausstellung zu sich an die Schule zu holen, um gemeinsam im Landkreis Freising dem Problem Essstörungen präventiv entgegenzuwirken und die Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren.

Beatrice Smoktun (Prop e.V., v.l.), Sabrina Dietrich (Gesundheitsamt) und Lehrerin Franziska Elwischger stellten die Ausstellung vor.

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