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Zehn Jahre Kinderschutz – „Wir sind auf Meldungen von Nachbarn und Ärzten angewiesen"

Neben einer Feier hatte die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) des Landkreises Freising zu ihrem Jubiläum am 2. Juli gleich auch eine Fortbildungsveranstaltung organisiert. Denn Informationsfluss und Austausch sind in diesem Fachbereich Inhalte, die über das Wohl von Schutzbedürftigen entscheiden.

 

Die KoKi sei ins Leben gerufen worden, nachdem es Fälle gegeben hatte, bei denen Kleinkinder totgeprügelt oder ohne Nahrung in ein verdunkeltes Zimmer gesperrt wurden, sagte Jugendamtsleiterin Arabella Gittler-Reichel. Seit 2009 ist das Netzwerk Teil des Amtes für Jugend und Familie. „Wir haben etwa 150 Fälle im Jahr im Landkreis, die wir überprüfen“, so Gittler-Reichel. „Zielgruppe sind vor allem jüngere Kinder, die sich selbst noch nicht äußern können. Gerade bei Ihnen sind wir auf Meldungen von Nachbarn und Ärzten angewiesen.“

 

"Es ist wichtig, die Eltern früh abzuholen – bevor überhaupt eine Überforderung entsteht"

 

„Es geht darum, Eltern so zu unterstützen, dass diese nicht überfordert sind, was sonst zu einem Schaden des Kindes führen kann“, sagte Landrat Josef Hauner bei seiner Begrüßung der Fachkräfte und Beschäftigten von Institutionen, die mit Familien und Kindern im Alter von null bis drei Jahren arbeiten. „Unsere Mitarbeiter netzwerken sehr fleißig, um die passende Unterstützung bieten zu können. Es ist wichtig, die Eltern früh abzuholen – bevor überhaupt eine Überforderung entsteht. Das Abholen kann also bereits beim Geburtsvorbereitungskurs passieren.“

 

Die Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern sei entscheidend, sagte auch Gittler-Reichel, dazu gehörten etwa das Gesundheitsamt, die Schwangerschaftsberatungsstellen, Kinderärzte, Hebammen, Kindergärten, Jugendsozialarbeit an Schulen, Bezirkssozialarbeit, das Kreisbildungswerk und der Prop e.V.. Zur Überforderung der Eltern könnten Suchterkrankungen oder finanzielle Probleme führen.  „Etwa 1.200 Familien haben wir in den letzten zehn Jahren geholfen“, resümierte Gittler-Reichel.

 

Themen der Vorträge an diesem Tag waren „Generationenbeziehungen im Wandel – die Bedeutung der Großelternschaft“, „Geschlechterrollen und Familienleben im Wandel“ und „Familienverständnis im kulturellen Kontext“. Anschließend wurde der runde Geburtstag bei Live-Musik von Sascha Seelemann (Bayern 3) gefeiert.

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