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Vertragsnaturschutz im Landkreis Freising auf Erfolgskurs

Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) fördert die naturschonende, extensive Bewirtschaftung ökologisch wertvoller Lebensräume mit erheblichen staatlichen Finanzmitteln.  Dadurch können auch im Landkreis Freising Wiesen, Weiden und Äcker noch nachhaltiger geschützt und gepflegt werden. Der Vertragsnaturschutz finanziert diese freiwilligen Zusatzleistungen von Landwirtinnen und Landwirten sowie Naturschutzverbänden und trägt so dazu bei, die Ziele der bayerischen Biodiversitätsstrategie und den Aufbau des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 umzusetzen. Im Jahr 2020 konnten hierfür besonders viele Verträge abgeschlossen werden.

 

Nach dem Abschluss der Antragsfrist für das Jahr 2020 zieht die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Freising nun eine herausragende Bilanz. Laut deren Leiter Jörg Steiner führt eine hohe Anzahl an neuen Vertragsabschlüssen dazu, dass sich die jährlichen Auszahlungen gegenüber der Vertragslaufzeit 2015 – 2019 nun mehr als verdoppeln auf etwas über 500.000 Euro. Insgesamt können so knapp 1000 Hektar für die Dauer von fünf Jahren für den Naturschutz im Landkreis gepflegt werden. Der zusätzliche Aufwand für strengere Bewirtschaftungsauflagen und vereinbarte Extensivierungsleistungen, wie z.B. Düngeverzicht oder die Einhaltung späterer Mähzeitpunkte, werden durch festgelegte Beträge abgegolten. Über 200 landwirtschaftliche Familienbetriebe im Landkreis erhalten nun diese staatliche Förderung.

 

Die abgeschlossenen Maßnahmen umfassen z.B. die späte Mahd von Wiesenbrüterflächen im Freisinger Moos, um die Gelege zu schützen, die extensive Schafbeweidung artenreicher Magerrasen in der Garchinger Heide, die Pflege von Feuchtwiesen im Ampertal und die Umwandlung von Ackerflächen in Grünland. Erfreulich ist auch, dass immer häufiger auch Zusatzleistungen für den Insektenschutz, wie das Belassen von Altgrasstreifen oder die Nutzung von Messermähwerken vereinbart werden konnten.

 

Landrat Josef Hauner bedankt sich speziell bei allen Landwirtinnen und Landwirten, die am Vertragsnaturschutzprogramm teilnehmen: „Sie erbringen damit auch in schwierigen Zeiten herausragende Leistungen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, die Schönheit unserer Kulturlandschaft und die weiteren Funktionen der Natur für die Gesellschaft.“

 

Auch bayernweit sind für Naturschutz und Landschaftspflege positive Entwicklungen zu verzeichnen. Prämienerhöhungen für Streuobstwiesen und Weidemaßnahmen sowie Kombinationsmöglichkeiten von Ackermaßnahmen mit der Ökolandbauförderung führten in diesen Bereichen zu Zuwächsen beim Vertragsnaturschutz. Zudem gab es erhebliche Steigerungen bei den Spätmahdflächen, deren Anteil an der gesamten bayerischen Grünlandfläche durch Zuwachs in den Förderprogrammen von sechs auf acht Prozent erhöht werden konnte. Dem Ziel aus dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und dem Begleitgesetz zur Förderung der Artenvielfalt, dass zehn Prozent der Grünlandflächen nach dem jährlichen Stichtag am 15. Juni gemäht werden, ist man damit einen großen Schritt nähergekommen.

 

Jörg Steiner freut sich, dass die Bemühungen seiner Behörde zur Vermittlung und Nutzung des Vertragsnaturschutzprogramms so reiche Früchte tragen. Schließlich kommen so auch erhebliche Finanzmittel in den Landkreis, zu den Bewirtschaftenden und darüber hinaus in die Flächen. Er hofft, dass die Landwirte nun auch im nächsten Jahr wieder zahlreich von der VNP-Förderung Gebrauch machen und empfehlt eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Unteren Naturschutzbehörde im Laufe des Jahres.

 

Im Bereich von Wäldern gibt es übrigens vergleichbare Fördermöglichkeiten. Hier können Maßnahmen, wie das Belassen von Totholz, Schutz von Biotopbäumen und Erhalt von Biberlebensräumen gefördert werden. Eine Antragstellung ist hierfür noch bis Ende Mai beim zuständigen Revierförster oder der Unteren Naturschutzbehörde möglich.

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