Pokale, Urkunden und viele lobende Worte gab es vergangene Woche für zwölf Kommunen im Landkreis Freising: Im Rahmen der Solarkreisligafeier im Landratsamt zeichneten die Solarregion Freising sowie Schirmherr und Landrat Helmut Petz die Städte und Gemeinden aus, die mehr als 100 Prozent ihres heutigen Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien selbst erzeugen.
Im Berichtsjahr 2021 waren dies Attenkirchen, Fahrenzhausen, Hohenkammer, Kirchdorf, Moosburg und Paunzhausen mit jeweils mehr als 100 Prozent sowie die Gemeinden Gammelsdorf, Haag, Kranzberg, Rudelzhausen, Wang und Zolling mit je sogar mehr als 225 Prozent ihres Stromverbrauchs. Den Titel „Solarkreismeister Zubau Photovoltaik und Thermie“ im Jahr 2021 durfte Bürgermeisterin Raimunda Menzel für Gammelsdorf in Empfang nehmen. Einen Pokal für die meisten Neuzulassungen an Elektrofahrzeugen pro 1000 Einwohner erhielt die Stadt Freising, vertreten durch Umweltreferent Manfred Drobny.
Insgesamt wurden – rechnerisch – im Berichtsjahr 2021 rund 77,7 Prozent des Landkreisbedarfs aus Erneuerbaren Energien gedeckt. Trotzdem stehe der Landkreis weiter vor einer „Herkulesaufgabe“, so Andreas Henze, Vorsitzender der Bürger Energie Genossenschaft – Freisinger Land eG, im Rahmen der Vorstellung der zehnten Auflage der Broschüre „Strom aus Erneuerbaren Energien 2023 im Landkreis Freising“. Schließlich werde im Jahr 2035 mit einem Stromverbrauch von 225 Prozent im Vergleich zu 2019 gerechnet; dafür seien im Gegenzug Benzin und Diesel, Heizöl und Erdgas weg. Deshalb sei bis in zwölf Jahren ein weiterer Solar- und Wind-Zubau im Landkreis Freising von rund 1,2 Milliarden kWh notwendig.
In ihren Vorträgen gingen Raimund Becher von den Solarfreunden Moosburg und Dr. Martin Wiesmeier (LfL) auf aktuelle politische Entwicklungen bzw. auf die Möglichkeiten und Potenziale der CO2-Speicherung mittels Humusaufbaus ein.