In einen reißenden Fluss hatte sich die Innenstadt Landshuts durch den Starkregen am Abend des 29. Juni verwandelt. In den Kellern stand das Wasser nicht zentimeter-, sondern gleich meterhoch, Menschen waren in Not, die Einsatzkräfte aller örtlichen Hilfsorganisationen pausenlos im Einsatz. Doch ob der immer mehr werdenden Alarmierungen zu verschiedenen Einsatzstellen, war es irgendwann einfach zu wenig Manpower gegen solche Naturgewalten.
Als kurz nach 19 Uhr die Bitte um Hilfe kam, zögerten Freisings Kreisbrandrat Manfred Danner ebenso wie der Bereitschaftsdienst der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) nicht eine Sekunde und schickten unverzüglich Unterstützungskräfte und das Kontingent Hochwasserpumpen aus dem Landkreis Freising ins Krisengebiet Landshut und Tiefenbach.
Katastrophenschutz-Fahrzeuge und Manpower aus dem Landkreis Freising
Voll besetzt rückten die Katastrophenschutz-Fahrzeuge der Feuerwehren Kranzberg, Freising, Nandlstadt und Baumgarten, die vom Landkreis Freising für eben solche Lagen beschafft worden sind, aus, nachdem sie sich im Moosburger Gewerbegebiet Degernpoint getroffen hatten – ebenso die Feuerwehr Au mit dem modularen Gerätesatz Hochwasser. Kreisbrandrat Danner machte sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage und koordinierte mit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) des Landkreises Freising und in Absprache mit den Landshuter Führungskräften die Arbeitsabläufe bei dieser überörtlichen Hilfeleistung. Ein Hofbesitzer in Tiefenbach stellte der Einsatzleitung extra seine Hoffläche zur Verfügung.
Nicht nur zahllose Keller galt es auszupumpen und Gullys vom Schlamm zu befreien, auch eine Kläranlage in Tiefenbach war von der Überschwemmung betroffen, derer die Feuerwehrleute Herr werden mussten. Bis tief in die Nacht waren die 69 Feuerwehrleute der verschiedenen Wehren, 15 Mitglieder der UG-ÖEL und vier Führungskräfte im Nachbarlandkreis unermüdlich im Einsatz. Auch das THW Freising war mit 40 Kräften und 17.000 l Pumpleistung, Boot und Radlader vor Ort. "Die Landshuter waren unheimlich dankbar, dass aus unserem Landkreis so starke Unterstützung von den Hilfsorganisationen kam", berichtete der THW-Ortsbeauftragte Michael Wüst tags darauf.