Der eine oder andere Radfahrer mag sich gewundert haben. Mitten im Waldwandergebiet östlich von Reichertshausen, direkt an der Landkreisgrenze auf dem Gebiet des Landkreises Freising, fand eine landkreisübergreifende Übung der Veterinärämter Freising, Pfaffenhofen und Dachau statt. Grund der Aktion im Reichertshausener Holz war die nach wie vor drohende Gefahr der Afrikanischen Schweinepest – kurz ASP.
Durch den aktuellen Ausbruch in Hessen ist die für Haus- und Wildschweine gefährliche Viruserkrankung wieder ein Stück näher gerückt. Grund genug also, für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Mit Hilfe des THW Freising wurde geübt, einen ASP-Schutzzaun zu errichten.
In unmittelbarer Nähe zur Landkreisgrenze stellten Mitglieder des THW mehrere hundert Meter Wildschwein-Abwehrzaun professionell auf und erläuterten eindrucksvoll mögliche technische Schwierigkeiten. Gut ausgerüstet und mit modernster Technik ausgestattet ging der Zaunbau gut voran. Auch die verantwortlichen Teilnehmer der Landkreise Dachau und Pfaffenhofen konnten sich wertvolle Tipps abschauen.
„Selbstverständlich wäre es im Ernstfall nicht mit dem reinen Aufbau des Zaunes getan. Vielmehr ist eine kontinuierliche Überwachung der gesamten Strecke erforderlich, um eventuelle Schäden rasch zu erkennen und beheben zu können“, erklärt Dr. Barbara Knauer-Kraetzl, Leiterin des Veterinäramts Freising. Hier leisten die Drohnen des THW Freising gute Dienste. Mit deren Hilfe ist eine schnelle Kontrolle größerer Strecken, auch in schwer zugänglichem Gebiet, effizient möglich. Daher war auch der THW-Trupp Unbemannte Luftfahrtsysteme in die Übung eingebunden und konnte wertvolle Erfahrungen sammeln. Die Übung endete natürlich mit dem Wiederabbau des Zauns – dieser diente nur zur beispielhaften Demonstration.
„Gemeinsam bekämpfen wir eine Tierseuche, die im Ernstfall den gesamten Landkreis betreffen wird.“ Darüber waren sich Dr. Anja Dörrzapf, Leiterin des Veterinäramts Pfaffenhofen und ihre Freisinger Kollegin Knauer-Kraetzl einig. Nur zusammen und mit der Unterstützung aller kann es gelingen, wirtschaftlichen Schaden von unseren Landwirten und deren Hausschweinen fernzuhalten.