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Integrationsbeirat des Landkreises Freising nimmt mit der konstituierenden Sitzung offiziell seine Arbeit auf

Der Integrationsbeirat des Landkreises Freising hat offiziell seine Arbeit aufgenommen. Im Großen Sitzungssaal des Landratsamts kam das neue Gremium zur konstituierenden Sitzung zusammen. Interessierte konnten der Hybrid-Veranstaltung online folgen.  

 

„Als vor 60 Jahren Gastarbeiter mit eingeschränktem Aufenthaltsrecht nach Deutschland kamen, spielte Integration keine Rolle“, sagte Landrat Helmut Petz in seiner Begrüßung. In der Folge hätten heute von rund 183.000 Einwohnern im Landkreis Freising etwa 19.000 kein Wahlrecht, also keine Chance auf politische Mitgestaltung. Der neu gegründete Integrationsbeirat solle das ändern und Sprachrohr für Menschen mit Migrationsgeschichte sein – ein Thema, das aktueller denn je ist: Derzeit wohnen fast 40.000 Ausländer im Landkreis Freising, davon rund 1800 ukrainische Flüchtlinge. Seit der Teilmobilmachung in Russland flüchten laut Bayerischem Innenministerium auch Russen. Daher werden aktuell weitere Unterkünfte gesucht, auch wenn der Generalkonsul der ukrainischen Botschaft, Yarmilko Yuriy, bei einem persönlichen Besuch im September den Landkreis Freising für seine hervorragende Unterbringung Geflüchteter gelobt hatte. Der Landkreis unterstützt die Arbeit des Integrationsbeirats auch insofern, dass er die Stelle der Integrationsbeauftragten – gleichzeitig Geschäftsstelle des Integrationsbeirats – ab Januar 2023 unbefristet in Vollzeit aus eigenen Mitteln finanzieren wird. Bis Ende 2022 wird sie noch durch das EU-Programm LEADER gefördert.

 

Geschäftsstellenleiterin Nathalie von Pressentin stellte die Entwicklung des Integrationsbeirats des Landkreises Freising vor. Der Integrationsbeirat setzt sich aus insgesamt 26 Mitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen zusammen: 13 davon sind stimmberechtigt, hierzu gehören Menschen mit Migrationsgeschichte (Gruppe 1), Vertretung der Jugend (Gruppe 4) und Landrat Petz. 13 Mitglieder sind in beratender Funktion tätig: 5 Vertreter aus relevanten Fachstellen, Vereinen und dem Ehrenamt (Gruppe 2) sowie politische Vertreter aus allen Fraktionen im Kreistag (Gruppe 3).  Letzte Veränderungen in der Geschäftsordnung wurden einstimmig angenommen. Sie wird dem Kreisausschuss und dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgestellt.

 

Die Referentin Mitra Sharifi, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY) beglückwünschte den Landkreis Freising und die Mitglieder. Freising habe nun einen von aktuell 33 Integrationsbeiräten in Bayern, so Sharifi. „Dieser Schritt ist für eine gelungene Demokratie nötig, und es gibt diverse Themen anzugehen, etwa schwierige Arbeitssituationen, Diskriminierung und Gleichheit.“ Sharifi sieht Integrationsbeiräte als gute Möglichkeit, Einfluss auf die Beschlüsse entsprechender Gremien zu nehmen: „Werden Sie aktiv. Der Beirat muss sichtbar werden.“

 

In der Sitzung wurde der Lenkungs-Ausschuss gewählt: Ständige Mitglieder sind María Gabriela Chacón-Röber und Srdan Pedljo, die Stellvertretung übernehmen Amoy Henriette Phillips und Joël-Armel Njinga. Des Weiteren wurde eine Arbeitsgruppe „Interkulturelle Fachkräftegewinnung – Klinikum Freising“ gegründet. Das Klinikum plant, an einem Programm teilzunehmen, das gezielt Fachkräfte aus dem Partner-Ausland anstellt. Die Arbeitsgruppe soll das Klinikum mit einem Integrationskonzept zur Personalbindung ausländischer Fachkräfte unterstützen, damit diese sich langfristig in Freising wohl fühlen und dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben.

 

Zum Abschluss der konstituierenden Sitzung bekamen die Anwesenden ein Musiktheaterstück von Johanna Weinberger mit Vipo Maat und Stephan Treutter zu sehen. Das extra komponierte Stück zum Thema Partizipation transportierte mit wenig Sprache und vielen Bildern die Herausforderungen im Zusammenleben von Menschen.

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