Einen ganz besonderen Fund konnte das Archäologenteam in den vergangenen Grabungswochen in Mauern „Wollersdorfer Feld“ verzeichnen: In einer großen Grube legten sie ein annähernd vollständiges Hundeskelett frei. Das Tier war dort intentionell vom Menschen niedergelegt worden. Im Vergleich zu den menschlichen Skeletten aus der Grabung ist der Erhaltungszustand der Knochen besser, bei der Bergung stellten sie sich dennoch als recht fragil heraus. Die Schulterhöhe des Hundes dürfte um die 50 Zentimeter betragen haben.
In der Verfüllung der Grube waren Holzkohleflitter und einige größere Flecken verziegelten Lehms. Oberhalb des Tierskeletts fanden sich einzelne Keramikscherben, die den Befund in die jungneolithische Münchshöfener Kultur datieren (ca. 4400 bis 3800 v. Chr.). Genaueres sollen paläoanatomische Untersuchungen und eine Altersbestimmung mittels 14C-Analyse bringen.
Bei den seit 2022 mit Unterbrechungen durchgeführten archäologischen Ausgrabungen auf dem Wollersdorfer Feld im Westen von Mauern konnten mehrere jungsteinzeitliche Siedlungen mit einer enorm hohen Befunddichte dokumentiert werden. Neben einer ausgedehnten linienbandkeramischen Siedlung (ca. 5300 bis 4900 v. Chr.), die bereits durch Grabungen des Archäologischen Vereins Freising hier bekannt war, deckten die Archäologen zahlreiche Siedlungsgruben der Münchshöfener Kultur auf. Als weitere Highlights sind die beiden Münchshöfener Bestattungen und das Grabenwerk zu nennen. Nun wurden die Grabungen in Mauern abgeschlossen. Sie ergänzen die bisherigen Arbeiten zur neolithischen Besiedlung in Mauern mit modernsten Methoden.
Einen Einblick in die bisherigen Ergebnisse wird Grabungsleiterin Elena Maier am Freitag, 15. November, um 19 Uhr im Bürgersaal des Alten Rathauses in Mauern sowie am 20. März 2025 in der Klosterbibliothek im Landratsamt Freising geben. Zu beiden Veranstaltungen sind interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen (Eintritt frei).