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„Die Einschläge kommen immer näher“: Landkreis und Jäger sind auf die Afrikanische Schweinepest vorbereitet

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist auf dem Vormarsch. Kürzlich gab es Meldungen, dass die Krankheit in China aufgetreten ist. Doch auch in Europa grassiert sie – in Rumänien, Ungarn, Tschechien und zuletzt Belgien. „Die Einschläge kommen immer näher“, sagte Walter Bott, Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Freising, bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Landratsamt in Mauern. „Die Seuche rückt näher. Ich hoffe nicht, dass sie uns bald betrifft“, sagte Landrat Josef Hauner. Für den Fall der Fälle sei es wichtig, sich über das richtige Vorgehen auszutauschen.

 

"Große Sorgen" bei Landwirten und Schweinehaltern

„Die Afrikanische Schweinepest bereitet den Landwirten und Schweinehaltern große Sorgen“, betonte Bott. Darum seien zu der Versammlung auch viele Landwirte gekommen. Der Bauernverband rechnet mit Handelsbeschränkungen für Schweinefleisch und damit dem Verlust von Marktanteilen, wenn der Ernstfall eintritt. „Wir gehen davon aus, dass der Schweinemarkt dann zusammenbricht“, sagte Georg Radlmaier, Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbandes. „Das hätte einen wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe zur Folge.“

 

Das Thema beschäftigt uns im Landratsamt seit langem und fast ständig“, so Hauner. „Sie können sicher sein, dass wir vom Landratsamt voll hinter den Landwirten und Jägern stehen“, versicherte er. Der Landrat bedankte sich bei den Jägern, die die ASP proaktiv bekämpfen. „Die Schwarzwildstrecke im Landkreis Freising hat im Jagdjahr 2017/18 ein Rekordhoch erreicht.“ 1083 Wildschweine seien erlegt worden, das sind 401 mehr als im Vorjahr, präsentierte er die Zahlen dazu.

 

Im vergangenen Jahr hatte der Landkreis Freising einen Zuschuss in Höhe von zehn Euro pro erlegtes Tier für die Revierinhaber eingeführt. 65 Jäger hatten den Zuschuss für 565 Wildschweine beantragt. Um die konsequente Schwarzwildregulierung und die Mitwirkung der Jägerinnen und Jäger zur Seuchenprävention im Landkreis Freising weiterhin zu fördern, werde die Bezuschussung für die Jagdjahre 2018/2019 und 2019/2020 fortgesetzt, gab Hauner bekannt.

 

Tierseuchenfall wird laufend simuliert

Die Veterinärverwaltung im Landratsamt bereitet sich seit Monaten auf den Ernstfall vor. „Wir simulieren den Tierseuchenfall fortlaufend“, sagte Leiterin Dr. Barbara Knauer-Kraetzl. Sie gab einen Überblick über die Krankheit und die präventiven Maßnahmen dagegen. Laut Friedrich-Löffler-Institut seien die aktuell in Europa kursierenden Viren hochansteckend, der Tod der infizierten Tiere trete nach sieben bis zehn Tagen ein. „Sie sterben alle, annähernd zu 100 Prozent“, so Knauer-Kraetzl. Darum sei es wichtig, die Einschleppung des Erregers nach Deutschland beispielsweise durch Saisonarbeiter, den Handel, Tierhalter oder -ärzte zu verhindern. Falls das nicht von Erfolg gekrönt sei, müsse man kranke Tiere schnell erkennen und „die Hausschweine absichern“.

 

Fazit des Abends, das die Veterinärin aussprach, darüber war man sich einig: „Die Tilgung des Erregers werden wir nur im Schulterschluss erreichen.“ Bleibt zu hoffen, dass es gar nicht erst soweit kommt.

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