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Auszeichnung für Vorreiterrolle im Vogelschutz: Sonderpädagogisches Förderzentrum setzt erfolgreich Maßnahmen gegen Vogelschlag um

Das Sonderpädagogische Förderzentrum Freising-Pulling hat für sein vorbildliches Engagement im Vogelschutz eine besondere Auszeichnung erhalten. Hintergrund der Auszeichnung ist ein außergewöhnliches Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) initiiert wurde, um die Vogelpopulation in und um die Schule besser zu schützen. Das Engagement von Schülern und Lehrern führte zur Umsetzung wirksamer Vogelschutzmaßnahmen, die nun mit einer Urkunde des LBV gewürdigt wurden.

 

In den vergangenen Jahren häuften sich die Fälle von Vogelschlag an den Glasfassaden des Schulgebäudes. Alarmiert durch die wiederkehrenden Funde verunglückter Vögel wandte sich die Schulleitung an den LBV. Studierende des Studiengangs Umwelt- und Naturschutz unterstützten das Projekt mit einem professionellen Monitoring, das das genaue Ausmaß des Kollisionsrisikos an der Glasfassade aufzeigte.

 

In Eigeninitiative entwickelten die Studierenden kreative Schutzmaßnahmen und legten ein Testgebiet an, um deren Wirksamkeit zu überprüfen. In den Sommerferien wurde schließlich auf einer Fläche von 200 Quadratmetern eine spezielle Vogelschutzfolie angebracht – die erste ihrer Art im Landkreis Freising.

 

LBV-Preis als Anerkennung für schnelles und engagiertes Handeln

 

Die feierliche Preisverleihung fand vor Kurzem in der kleinen Aula des Förderzentrums statt. Dr. Peter Stimmler, Projektmanager vom Referat Artenschutz des LBV, lobte das Projekt als beispielhaft für zukünftige Maßnahmen an öffentlichen Gebäuden und überreichte der Schulleitung, den beteiligten Schülern und dem Hochbauamt des Landratsamtes eine Urkunde. „Die Arbeit an diesem Projekt zeigt eindrucksvoll, wie engagierte Schülerinnen und Schüler, unterstützt von Lehrern und Fachleuten, aktiv zur Verbesserung von Umwelt und Natur beitragen können.“

 

Erfolgreiches Beispiel gegen ein weit verbreitetes Problem: Vogelschlag an Glasfassaden

 

In Deutschland sterben jährlich schätzungsweise 100 Millionen Vögel durch Kollisionen mit Glasflächen. Betroffen sind nicht nur häufige Stadtvögel, sondern auch seltene Arten wie Eisvogel oder Rauchschwalbe. Die Glasflächen werden von den Vögeln entweder nicht als Hindernis wahrgenommen oder sie spiegeln die natürliche Umgebung wider und verleiten die Vögel zur Kollision. Besonders gefährlich sind transparente Fassaden bis zu einer Höhe von circa 25 Metern, die eine naturnahe Umgebung vortäuschen. Die dadurch verursachten Verletzungen führen in den meisten Fällen zum Tod der Tiere.

 

In 90 Arbeitsstunden haben die Schülerinnen und Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums eigene Vogelschutz-Maßnahmen erstellt und somit einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Vogelschlag geleistet – bevor schließlich in den Sommerferien die spezielle Schutzfolie an den Glasfassaden aufgeklebt wurde. Diese Folie soll Vogelschlag um rund 90 zu 95 Prozent reduzieren. Das Projekt zeige, wie durch Aufklärung und gezielte Schutzmaßnahmen mit geringen Mitteln ein großer Nutzen für den Artenschutz erzielt werden kann, so Dr. Peter Stimmler.

Schülerinnen und Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums haben in über 90 Arbeitsstunden eigene Vogelschutzmaßnahmen gebaut.

Die spezielle, gepunktete Folie bewahrt die allermeisten Vögel davor, gegen die Glasscheiben zu fliegen.

Prof. Peter Stimmler vom LBV überreichte an Schulleiterin Daniela Höhn (re.) sowie Studienrätin und Klassenlehrerin Juna Vogt eine Urkunde und die Sicher-für-Vögel-Plakette.

Mit kreativen Ideen haben die Schüler des SFZ eigene Vogelschutzkreationen entworfen.

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